Stichworte

  • Erstverschlimmerung

    Unter einer Erstverschlimmerung versteht man eine nach einer therapeutischen Behandlung auftretende, zeitlich begrenzte Verschlimmerung von Beschwerden.

    Der Begriff stammt ursprünglich aus der Homöopathie und der Naturheilkunde. In der Praxis der Manuellen Medizin und insbesondere in der Osteopathischen Medizin ist dieses Phänomen aber ebenso bekannt.

    Nach einer manualmedizinischen oder osteopathischen Behandlung kann es nach Stunden bis zu 3 Tagen zu einer Verschlimmerung der Beschwerden kommen, welche in der Regel für 1-2 Tage anhält. Dann kommt es normalerweise zu einer deutlichen Befundverbesserung.

    Die von den Patienten beklagten Beschwerden sind recht unterschiedlich: von leichten Kopfschmerzen, Müdigkeit bis hin zum Gefühl "vom LKW angefahren" zu sein wird berichtet. Die Beschwerden müssen nicht immer in der Region der behandelten Beschwerden auftreten, sondern können auch an anderen, entfernt liegenden Regionen empfunden werden. Die Ursache dieses Phänomens ist nicht geklärt.

    Durch osteopathische Eingriffe werden in der Regel sehr starke Eingriffe in die Körperhaltung vorgenommen. Dabei werden Fehlhaltungen und Blockaden gelöst. Es wird also eine ungünstige Körperstatik weggenommen. Es ist für einen Therapeuten jedoch nicht möglich, einem Patienten eine bessere Haltung zu geben. Diese muss sich der Körper nach einer Behandlung wieder selbst erarbeiten. Dies scheint oft über den Weg der Verspannung zu gehen, die ihrerseits wieder zu Schmerzen führen kann.

    Als Patient, der nach einer Manualmedizinischen oder osteopathischen Behandlung in unsrerer Praxis verstärkt Beschwerden hat, sollten Sie zunächst einmal von dem harmlosen Phänomen der Erstverschlimmerung ausgehen.

    Sollten die Beschwerden aber sehr stark sein, länger als 2 Tage anhalten und Sie ein ungutes Gefühl dabei haben, so melden Sie sich bitte in der Praxis. Wir kontrollieren den Befund sofort.

  • Kopfschmerzen

    Kopfschmerzen können eine Vielzahl von Ursachen haben. Fast jede ärztliche Disziplin (Neurologen, HNO-Ärzte, Internisten, Augenärzte, Zahnärzte etc.) kennt Erkrankungen die sich in Kopfschmerzen äussern.

    Auch der Bewegungsapparat kann Kopfschmerzen erzeugen. Funktionsstörungen von Wirbelsäule, Kiefergelenk und sogar der Becken-/Bein-Region werden oft im Zusammenhang mit Kopfschmerzen gesehen. Eine gute manualmedizinische Untersuchung kann diese Zusammenhänge meist aufdecken.

    Liegen derartige Störungen vor, so ist oft eine effektive Behandlung der Schmerzen möglich. Akute und chronische Kopfschmerzen bedürfen jedoch grundsätzlich einer Untersuchung durch den Hausarzt. Dieser kann entscheiden, ob eine ernsthafte andere Erkrankung vorliegt und das weitere Vorgehen planen. Meist ist eine neurologische und HNO-ärztliche Abklärung notwendig.

    Sollten alle bisherigen Behandlungsversuche erfolglos gewesen sein, so empfehle ich immer eine differenzierte Untersuchung des Bewegungsapparates. Nicht selten findet man dann z.B. an der Halswirbelsäule Funktionsstörungen die einer manualmedizinischen Behandlung zugänglich sind.

    Übrigens:

    Mit den modernen Methoden der Manuellen Medizin sind Einrenk-Manöver an der Halswirbelsäule, mit ihren speziellen Risiken, nicht mehr notwendig.

  • Schwindel

    Für den Schwindel gilt das gleiche, was auch über Kopfschmerzen gesagt wurde: Der Bewegungsapprat, speziell die Halswirbelsäule, kann Schwindel erzeugen.

    Eine manualmedizinische Behandlung von Funktionsstörungen der Halswirbelsäule kann dann den Schwindel erfolgreich beheben.

    Bei starkem oder lange andauerndem Schwindel ist jedoch zwingend eine neurologische, internistische und HNO-ärztliche Abklärung notwendig, da Schwindel auch (oft!) ein Zeichen anderer, evtl. auch ernsthafter Erkrankungen sein kann.

    Beim akuten Schwindel sollte daher der Hausarzt die erste Anlaufstelle sein. Dieser kann dann die Weichen für das weitere Vorgehen stellen.

    Bei Therapieversagen der üblichen Methoden sollte aber grundsätzlich an den Bewegungsapparat gedacht werden. Wenn z.B. Blockaden den oberen Halswirbelsäule zu finden sind, ist in der Regel eine schnelle erfolgreiche Behandlung möglich.

    Eine Sonderstellung nimmt der Tinnitus (pathologisches Ohrgeräusch) ein. Zwar ist auch hier in manchen Fällen eine manualmedizinische Behandlung möglich. Die Erfolgsquote ist aber leider nicht so günstig wie bei Kopschmerzen und Schwindel. Hier sollte der Neurologe oder HNO-Arzt immer zuerst angespprochen werden.

  • Kiefergelenk

    Das Kiefergelenk ist erst in der letzten Jahren in den Focus der Manualmediziner gerückt.

    Zum Einen kann das Kiefergelenk schmerzen und in seiner Funktion beeinträchtigt sein.

    Zum Anderen wird das Kiefergelenk als "Störfeld" für andere Erkrankungen oder weiter entfernt liegende Schmerzsyndrome verantwortlich gemacht.

    Die genauen Zusammenhänge sind jedoch immer noch unklar und derzeit Gegenstand recht kontovers geführter Diskussionen.

    Dass das Kiefergelenk aber manualmedizinisch zu behandeln ist, und dass das Kiefergelenk als mögliche Ursache für eine Vielzahl von Beschwerden am Bewegungsapparat (insbesondere der Wirbelsäulen-/Beckenregion) in Frage kommt, ist mittlerweile unumstritten und wissenschaftlich gesicherte, schulmedizinische Lehrmeinung.

    Der Effekt von manualmedizinischen Behandlungen des Kiefergelenkes ist in manchen Fällen so frappierend, dass Zweifel schnell zerstreut werden.

    In den meisten Fällen ist jedoch eine Zusammenarbeit zwischen Manualmediziner, Physiotherapeut und Zahnarzt von Nöten.

    Hier haben sich in den letzten Jahren therapeutische Wege freigetrampelt, die bei der Suche eines geeigneten Therapeuten (Physiotherapeut, Osteopath, Zahnarzt etc.) hilfreich sind. Jeder Therapeut, der Interesse an diesem Thema hat ist zu einer Zusammenarbeit gerne eingeladen.

    Von der klassischen Orthopädie wird diese Thema fast vollständig ignoriert. Das ist sehr ärgerlich, da das Kiefergelenk immer in einer Funktionseinheit mit der Halswilbelsäule zu sehen ist. Somit können Kieferbeschwerden durchaus nicht nur mit Zahnproblemen zu tun haben, sondern auch mit anderen Regionen des Bewegungsapparates. Auch kann das Kiefergelenk die Ursache für manche Rückenschmerzen sein. Z. B. haben Patienten mit Kiefergelenksschmerzen und -verspannungen fast immer eine Verspannung des Hüftbeugemuskels der gleichen Körperseite. Warum, ist unklar. Diese Erkenntnis bietet aber den Einstieg in eine komplexere Betrachtung des Bewegungsapprates.

  • Meditaping / Kinesiotaping

    Es handelt sich beim Medi-tape um eine neuere Variante eines elastischen Tape-Materials. (Tape = Klebestreifen)

    Hiermit eröffnen sich interessante und nach unseren bisheriger Erfahrung vielversprechende Möglichkeiten bei der Behandlung einer Vielzahl von Muskel- und Gelenkproblemen.

    Wir setzen das Medi-tape insbesondere bei Gelenkbeschwerden mit gestörter Propriozeption (Eigenwahrnehmung) ein. Dies sind z.B. aktivierte Arthrosen, Gelenkergüsse, aber auch sonstigen funktionellen Störungen des Bewegungsapparates.

    Die genaue Wirkungsweise dieses Konzeptes ist wissenschaftlich noch nicht befriedigend erklärt worden. Von Jerosch konnte jedoch die Verbesserung der Eigenwahrnehmung und somit der Stabilität von Gelenken über eine verbesserte Proprioception ( https://www.nobelprize.org/prizes/medicine/2021/press-release/) durch funktionelle Verbände nachgewiesen werden.

    Imponierend ist die oftmals schnelle und effektive Beschwerdelinderung ohne das Risiko von Nebenwirkungen.

    Interessant ist weiterhin, dass dieses Tape-Material den Bewegungsraum des zu behandelnden Gelenkes nicht einschränkt und somit auch eine Versorgung während des Sport`s -auch im Wettkampf- oder während des Musizierens möglich wird.

    Auch ist hervor zu heben, dass das tapen von Jedem erlernt und risikolos angewendet werden kann.

  • Osteopathie

    In meiner Praxis wird die osteopathische Medizin als eine moderne Erweiterung der klassischen Manuellen Medizin (Chirotherapie) angesehen. Sie wird daher nicht als spezielle - oder Sondertherapie eingesetzt, sondern ist elementarer Bestandteil einer jeden Untersuchung und Behandlung.

    Die Basis dieser Medizin sind biomechanische und neurophysiologische Erkenntnisse. Mit esoterischen Konzepten hat dies überhaupt nichts zu tun.

    Arzt oder Physiotherapeut?

    Osteopathische Medizin ist keine Domäne der Ärzte, sondern wird auch von speziell ausgebildeten Physiotherapeuten auf hohem Niveau durchgeführt.

    Tatsächlich sind die "besten" mir bekannten Osteopathen Physiotherapeuten, die in eigener Praxis arbeiten. Diese haben alle Ihren persönlichen therapeutischen Stil und somit auch unterschiedliche Schwerpunkte.

    Aufgabe des osteopathisch tätigen Arztes ist es daher auch frühzeitig andere, eventuell für die spezielle Beschwerdesituation bessere Therapeuten in eine erfolgreiche Behandlungsstrategie einzubeziehen.

    Wie finde ich einen Osteopathen?

    Der Begriff Osteopathie ist in Deutschland nicht geschützt. So kann sich jeder mit dieser - mittlerweile in Mode gekommenen - Bezeichnung schmücken. Zum Teil werden dann esoterisch verklärte, kaum nachvollziehbare Methoden angewandt, deren Effektivität anzuzweifeln ist.

    Bei der Auswahl eines Osteopathen (Arzt oder Physiotherapeut) ist daher darauf zu achten, dass er eine Ausbildung genossen hat, die sich an den strengen Vorgaben der amerikanischen Ausbildungsstätten orientiert. Eine Garantie für eine gute Behandlung ist dies aber auch nicht. So kenne ich einige hervorragende Therapeuten ohne besondere Ausbildung, sowie mir auch gut ausgebildete Osteopathen von minderer therapeutischer Qualität bekannt sind.

    Ich selber nenne mich nicht Osteopath, da ich den regulären Ausbildungsweg nicht beschritten habe und auch nicht vorhabe diesen zu gehen.

    Trotzdem arbeite ich zunehmend mit osteopathischen Techniken. Diese haben in den meisten Bereichen die klassischen chirotherapeutischen Verfahren abgelöst.

    Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der DGOM (Deutsche Gesellschaft für Osteopathische Medizin). Am besten ist es jedoch, sich im Bekanntenkreis nach guten Erfahrungen umzuhören. Fragen Sie auch Ihren Physiotherapeuten. In Fachkreisen weiss man in der Regel recht gut wer wie arbeitet.

  • Sportmedizin

    Die Sportmedizin beschäftigt sich zum einen mit den Beschwerden und Erkrankungen von Sport-Treibenden und zum anderen mit dem Sport als Medizin und Therapie.

    Die Behandlung und Betreuung von Sportlern ist ein Schwerpunkt dieser Praxis. Therapie und Rehabilitation werden an den sportartspezifischen Gegebenheiten angepasst, mit dem Ziel einer schnellen und nachhaltigen Wiederherstellung der Sportfähigkeit.

    Wir sind in deiser Praxis allerdings auf den Teilbereich der Beschwerden und Funktionsstörungen des Bewegungsapparates festgelegt. Fragen der Leistungsphysiologie bearbeiten wir nicht.

    Auch steht bei uns die Gesundheit des Sportlers im Vordergrund. Dies kann manchmal durchaus mit den Interessen der Trainer und Sportler in Konflikt stehen. Z.B. trifft der ärztliche Hinweis an jugendliche Fußballspieler nicht (!) zu köpfen, da dadurch gravierende und nachhaltige Hirnschäden (höheres Risiko an Demenz oder Alzheimer zu erkranken) zu erwarten sind, bei machen Vätern und Trainern auf Unverständnis.

    In der Praxis für Sportmedizin & Chirotherapie wird nicht "fit" gespritzt!

    Sport als Therapie ist bei vielen Erkrankungen des Bewegungsapparates eine kaum zu unterschätzende Option. Die Beratung und Anleitung zu geeigneten sportlichen Aktivitäten wird als wichtiges Element in jedes therapeutische Konzept integriert.

    Sporttauglichkeitsuntersuchung

    Mit einer Sporttauglichkeits-Untersuchung sollen körperliche Schäden aufgedeckt werden, die durch sportliche Belastungen verstärkt und so zu einer Gefahr für die Gesundheit werden können. In erster Linie betrifft dies das Herz-Kreislauf-System

    Zu den üblicherweise empfohlenen Untersuchungen gehört ein Belastungs-EKG, ein Lungenfunktionstest und in manchen Fällen auch eine Ultraschall-Untersuchung des Herzens.

    Derartige Untersuchungen führen wir in der Praxis für Sportmedizin & Chirotherapie nicht durch. Fragen Sie bei Ihrem Hausarzt oder Internisten nach. Meist sind diese Untersuchungen dort möglich.

  • im Wartezimmer ausliegende Bücher

    Gehen - Die Medizin des 21. Jahrhunderts!, Gesunder Rücken, Bewegliche Gelenke, Starke Füße, von Wim Luijpers, Goldmann Verlag ISBN 978-3-442-22076-2

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  • Tanzmedizin

    Tanzmedizin befasst sich mit den speziellen gesundheitlichen Problemen, denen sich professionelle Tänzer und in zunehmender Anzahl auch Amateurtänzer ausgesetzt sehen.

    Tänzer sind gleichzeitig Künstler und Leistungssportler. Körper und Geist müssen hier in idealerweise reibungslos funktionieren. Ihr Körper ist dabei Belastungen ausgesetzt, die von "normalen" Menschen kaum ereicht werden. So finden sich bei Tänzern auch spezielle Beschwerden am Bewegungsapparat, die einer besonderen Therapie bedürfen.

    Es ist bei derartigen Beschwerden zu unterscheiden zwischen Therapien, welche eine schnelle Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit zum Ziel haben, und solchen, die auf eine längerfristige Belastungsoptimierung und Prävention hinzielen.

    Die Aufgabe des Tanzmediziners ist es, geeignete, auf die individuellen Gegebenheiten abgestimmte Therapiekonzepte anzubieten.

    In dieser Praxis wird der Schwerpunkt auf manuelle Therapien (Chirotherapie, Osteopathie, Physiotherapie etc.) gelegt. Infiltrationstechniken (Triggerpunkte), medikamentöse Therapie und spezielle Taping-Verfahren werden ebenso angeboten, wie die Anleitung zu Eigentherapie-Methoden (Feldenkrais etc.)